In unserer ersten Ausgabe wine.vino.wein gehen wir der Frage auf den Grund, wie Wein die Winter- und Weihnachtszeit auf charmante Weise bereichern kann. Wer würde sich besser eignen, die neue Gesprächsreihe zu starten, als der Weinkenner und Sommelier Michael Kutej.
Michael Kutej ist Mit-Inhaber und geschäftsführender Gesellschafter der Hanse Lounge in Hamburg und langjähriges Mitglied der Confrérie de la Chaîne des Rôtisseurs als Maître du Vin Sommelier. Außerdem ist er Vorstandsmitglied der Deutschen-Knigge-Gesellschaft und einer der Macher des erfolgreichen Wein-Podcast „Vier Flaschen“ des Hamburger Abendblatts. Mit ihm sprechen wir darüber, welche Gaumenfreuden im Zusammenspiel von Festtagsessen und Wein als klassisch gelten und welche unerwarteten neuen Akzente aus Sicht eines Experten für stilvollen Genuss gesetzt werden können.
Das Essverhalten der Menschen verändert sich zunehmend. Für viele muss es am Heiligabend nicht mehr unbedingt die Weihnachtsgans sein, es geht hin zu veganen, vegetarischen, modernen Interpretationen des Weihnachtsmenüs. Aber bleibt der klassische Rotwein trotzdem eine gute Wahl?
Michael Kutej:
Ich denke ja, vor allem auch in der kälteren Jahreszeit. Da darf's dann auch gerne etwas kräftiger und intensiver zugehen. Generell ist es nicht von der Hand zu weisen, dass einfach weniger Rotwein getrunken wird und wenn, dann gern etwas leichter und auch leicht gekühlt.
Welchen Wein würdest du empfehlen, um mal neue Wege zu gehen, die vertrauten Muster zu durchbrechen und das Weihnachtsessen auf eine ganz neue Art zu gestalten?
Michael Kutej:
Ehrlicherweise würde ich Weihnachten kein Risiko eingehen. Zu groß die Möglichkeit einer Enttäuschung. Man sollte sich Heiligabend auch selbst beschenken, indem man eine Flasche aufmacht, die ein bisserl teurer ist als das eigentliche Trinkverhalten und Portemonnaie es zulässt. Bei uns wird es den 2018er Shiraz Savitar von Ben Glaetzer aus Australien geben. Meine Frau mag diese weichen, stoffigen Weine mit guter Frucht, die aber nicht marmeladig sind.
“Man sollte sich Heiligabend auch selbst beschenken, indem man eine Flasche aufmacht, die ein bisserl teurer ist …”
Hast du eine Lieblingsanekdote zum Thema Wein, die du gern erzählst?
Michael Kutej:
Unzählige. Ich mochte meinen Auftritt bei einer hochkarätigen Blindprobe bei uns im Club. Steffi Hehn, Max Wilm, Gerhard Retter – alle am Start. Ein Flight mit fünf Chardonnays aus der ganzen Welt steht vor uns. In meiner österreichischen Zurückhaltung erklärte ich: "Glas drei ist auf jeden Fall Burgund. Jede Wette!"
Zum Glück hat keiner gewettet. Es gab zwei Mal Burgund in dem Flight – Glas drei allerdings war Chardonnay von Huber aus Baden. Einmal mit Profis arbeiten ;-)
Unsere letzte Frage: Was ist dein Lieblingswein? Kannst du uns erzählen, wie du deinen persönlichen Lieblingswein kennen- und lieben gelernt hast?
Michael Kutej:
Wahnsinnig schwierige Frage. Zu viele Lieblingsweine – vor allem jene, die Momente besonders machen. Aktuell mag ich z.B. den Jubilum Sparkling, den Katharina Reinecker aus dem Markgräfler Land für Fritz Keller versektet hat. 100% Blanc de Noir mit 2g Zucker. Wird eine ganze Flasche lang nicht langweilig. Oder den 2021er Grünen Veltliner Herrentrost von Michi Malat aus Krems. Grüner Veltliner mit Spannung, Mineralität und geringem Trinkwiderstand. Gerade in der stressigen Zeit im Jahr dürfen die Weine zuhause gerne nicht zu verkopft sein und sollten bitte auch über mehrere Tage im Kühlschrank geöffnet halten.
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