Ein weiteres Meisterwerk der Symbiose aus Wein, Kunst und Architektur erwartet die Besucher des Château La Coste, eines Weinguts nahe Aix-en-Provence. Was hier geschaffen wurde, ist weit mehr als ein Weingut: Auf dem weitläufigen Gelände verteilen sich Bauwerke von Tadao Ando, Jean Nouvel und Frank O. Gehry sowie ein Skulpturenpark, in dem mehr als 40 renommierte Künstler aus der ganzen Welt ihre Skulpturen und Installationen an den Wegen durch Reben, Olivenhaine und Pinienwälder realisiert haben. Jede Arbeit steht im Dialog mit der Natur: eine Stahlspirale, die den Himmel einfängt, ein Pavillon, der das Licht bricht, ein Spiegel, der das Wechselspiel der Jahreszeiten sichtbar macht. Besucher erleben hier Wein und Kunst im Wandel von Licht, Zeit und Raum – als kontemplative, inspirierende Erfahrung.
Zwischen Scheune und Spektakel: Architektur als Bühne der Weingüter
Die Architektur moderner Weingüter hat in den letzten Jahrzehnten eine beeindruckende stilistische Reise hinter sich – von opulenten Nachbauten europäischer Landsitze bis hin zu avantgardistischen Ikonen. Besonders das Napa Valley wurde in den 1980er- und 1990er-Jahren zum Schauplatz spektakulärer Entwürfe: Das farbenfrohe Weingut Clos Pegase, das vom postmodernistischen Architekten Michael Graves entworfen wurde, die märchenhaft-organische Quixote Winery von Friedensreich Hundertwasser (1998) und die monumentale Opus One Winery mit ihren klassizistischen Kolonnaden (1990) zeugen von einem regelrechten Architekturwettstreit. Diese Bauten waren nicht nur Produktionsstätten, sondern gezielte Statements – kunstvolle Bühnen für den Wein.
Mit ihrer reduzierten, funktional durchdachten Struktur und der rauen Hülle aus Basalt-Bruchsteinen stellte 1997 die Dominus Winery im kalifornischen Napa Valley, entworfen vom Schweizer Architektenduo Herzog & de Meuron, einen bewussten Bruch mit der postmodernen Verspieltheit ihrer Umgebung dar und wurde zum Vorbild für viele nachfolgende Projekte weltweit.
Zwar entstanden auch in den 2000er-Jahren weiterhin spektakuläre Weingüter, etwa in der Provence, Italien oder Österreich, oft von Stararchitekten entworfen und als Teil eines touristischen Gesamterlebnisses inszeniert. Doch spätestens ab den 2010er-Jahren setzte eine spürbare Rückbesinnung ein: auf Einfachheit, regionale Materialien, nachhaltige Bauweisen und architektonische Zurückhaltung.
Zwischen Galerie und Genuss – wenn Wein zum Erlebnis wird
Auch das Weingut Donnafugata auf Sizilien macht die Verbindung von Wein und Kunst erlebbar – bei Veranstaltungen, die alle Sinne ansprechen. Jedes Jahr am 10. August verwandeln sich Weinberge und Kellereien im Rahmen von Calici di Stelle in eine Bühne für Musik, Tanz und Lichtinstallationen. Diese sommerliche Nacht der offenen Kellereien ist ein Fest der Sinne und feiert die magische Verbindung zwischen Mensch, Natur und Kultur. Darüber hinaus unterstützt Donnafugata Literaturpreise, archäologische Ausgrabungen und pflegt historische Gärten – als lebendigen Ausdruck eines ganzheitlichen Kulturverständnisses.
Eine perfekte Symbiose „Made in Italy" ist zudem die Zusammenarbeit zwischen Dolce & Gabbana und Donnafugata: Zwei Vorzeigeunternehmen, die durch ihre bedingungslose Liebe zu Sizilien und ihr Streben nach Detailverliebtheit miteinander verbunden sind und eine originelle Weinkollektion hervorgebracht haben.